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E-Partizipation Jugendlicher

E-Partizipation, was ist das eigentlich?

Tools zur E-Partizpation finden sich äußerst viele (eine kleine Auswahl findet sich auch hier auf der Seite). Jedes Tool legt in der Regel einen Schwerpunkt auf einen bestimmten Aspekt. Daher ist es auch dringend notwendig sich im Vorfeld damit auseinander zu setzen, welche Fragestellung man wie bearbeiten möchte. Um einen Termin zu vereinbaren genügt z.B. eben ein einfacher doodle, statt einer groß angelegten Partizipationskampagne über liquid democracy.

Zu bedenken ist aber auch, dass nicht jede Debatte über ein E-Partizipationstool geführt werden muss oder kann.

Rahmenbedingungen von E-Partizipation aus den Erfahrungen des BDKJ

„Das kriegen wir gebacken“ – die Beteiligungskampage des BDKJ DV Bamberg für mehr Partizipation nichtverbandlicher Gruppen auf Dekantsebene:

Bevor sich der BDKJ für das Tool ypart.eu, das sich vor allem durch seine Funktion des Austauschs von Argumenten auszeichnet, entschieden hat, wurden u.a. folgende Fragen beantwortet:

  1. Gibt es einen Grund?
  2. Ist das Thema für die Zielgruppe relevant?
  3. Ist die Beteiligung von den Verantwortlichen gewollt (schließt Bereitstellung notwendiger Ressourcen mit ein)?
  4. Sind verständliche Informationen verfügbar?
  5. Gibt es festgelegte Kommunikationswege in beide Richtungen, die bei Bedarf begleitet werden?
  6. Ist das Verfahren transparent?
  7. Gibt eine im Voraus festgelegte Wirksamkeit der Beteiligung (satzungskonform)?

Selbst wenn man diese Fragen alle positiv beantworten kann, ist es aber natürlich noch keine Garantie für eine erfolgreiche und breite Beteiligung an dem E-Partizipationsprozess. Hier gelten ähnliche Maßstäbe, die wir auch aus der „offline“-Arbeit kennen: Ist der Zeitpunkt günstig? Wird die Zielgruppe von dem Angebot angesprochen? Wissen sie von dem Projekt? Werden die Informationen an die Zielgruppe weitergegeben? Passt die Infrastruktur?

E-Partizipation ist sicher kein Allerheilmittel - eine weitere Methode um zielgerichtet bestimmte Themen und Inhalte zu bearbeiten aber ganz bestimmt.

Eine kleine Auswahl von Tools zur E-Partizipation

Padlet

Eine Pinwand im Internet. Dabei gibt es verschiedene Datenschutzeinstellungen:

  1. privat
  2. passwortgeschützt
  3. nicht gelistet und nur durch die Kenntnis des Links erreichbar
  4. öffentlich

Die ersten beiden Alternativen sind nur in Kombination mit einer Anmeldung bei Padlet nutzbar. Die Variante 3 funktioniert analog zu doodle (also Padlet anlegen und den Link per Mail an alle Personen schicken, die erreicht werden sollen) und wäre für die Zwecke der Jugendarbeit die sinnvollste Variante.

Vorteil von Padlet: wie an einem schwarzen Brett kann jeder seine Meinung (entweder zu einem bestimmten Thema oder offen) posten. Zusätzlich dazu kann man sehen, wer was gepostet hat und kann somit auch darauf reagieren.

tricider

Tricider funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie Padlet, hat aber noch mehr Funktionen. Man startet mit einer grundsätzlichen Frage und schickt den Zugangslink per Mail an den gewünschten Personenkreis.

Dieser kann jetzt Ideen und Argumente zu der Frage spinnen, die dann im weiteren Verlauf mit Pro und Contra Argumenten bewertet und jede einzeln abgestimmt werden können. Als Bonus kann man diese Diskussion auch zeitlich bis zu einer Deadline begrenzen.

Etherpads

Eine gute Möglichkeit um gemeinsam an einem Textdokument zu arbeiten. Verschiedene Anbieter bieten dies im Internet an. Zum Beispiel unter yourpart können Etherpads erstellt und der gewünschte Personenkreis per Mail eingeladen werden. Der Funktionsumfang ist nicht vergleichbar mit Word, sondern eher ähnlich dem Standard-Texteditor von Windows.

Vorteil: die Beiträge unterschiedlicher Autoren werden farblich gekennzeichnet und Veränderungen im Text können nachvollzogen werden.